Naja...
ich finde diesen Artikel wieder mal recht einseitig recherchiert.
Exposition mit Reaktionsverhinderung ist in meinen Augen eine gute Methode, um für den Moment eine isolierte Phobie zu behandeln. In den USA wird dies sehr viel praktiziert und es funktioniert - zumindest auf dem Papier. Denn die Studien hören in der Regel da auf, wo ein Problem gelöst wird. Und das wird es nach einer Weile meist auch. Das Problem ist jedoch, dass diese Phobien sehr häufig ein Symbol für eine tiefer liegende Störung sind. Sobald die Phobie aufgehoben ist, sucht sich der Körper für sein Problem ein neues Ventil und entwickelt entweder eine neue Phobie oder andere psychisch bedingte Störung, die an der Oberfläche sichtbar wird. Das wird immer so weiter gehen, bis das zugrunde liegende Problem gelöst worden ist und das wird über die Verhaltenstherapie nie passieren.
Außerdem, wie im Artikel auch erwähnt wird, kommen Phobien und Panikstörungen oft mit Depressionen und anderen psychischen Störungen einher, für die diese Form der Therapie kontraproduktiv wäre. Auch hier gilt wieder: erst die Basis schaffen, dann die Phobie los werden.
Ich finde übrigens auch interessant, dass das Thema Medikamente in diesem Zusammenhang überhaupt nicht angeschnitten wird. Denn sehr häufig werden in Verbindung mit dieser Therapieform heftige Medikamente wie Benzos verschrieben, die hochgradig abhängig machen können und von den Patienten oft unterschätzt werden.