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Hast Du schon mal Selbstmordgedanken gehabt ?

*********lebee Mann
1.267 Beiträge
Themenersteller 
Hast Du schon mal Selbstmordgedanken gehabt ?
Wie steht Ihr im Coaching zu einer solchen Frage ? Ist das noch Teil des Coachings oder ist es eher in der Therapie angebracht ?

Hintergrund: Afghanin, liebt ihre afghanische Kultur, liebt die Freiheit als Frau im Westen, wunderhübsch, datet und denkt viel darüber nach, ob das gut oder schlecht ist, weil: Eine geschiedene Frau ist Müll, "Du bist Müll" (Aussage ihres Bruders). Eine Frau sollte nicht (soviel) daten. Gleichzeitig will sie glücklich sein und 'leben'.

Nun habe ich den Hinweis von einer Kollegin bekommen, dass sie diese Frage unbedingt stellen würde. Wie steht Ihr dazu und warum ?
...Coaching, Ja!
Als erstes ist es wichtig, dass der Coach zu diesem Thema totale Neutralität aufweisen kann. Hat er selbst ein inneres ungelöstes Thema damit, dann die Finger weg lassen! Er könnte mit dem Klienten sonst schnell in Resonanz gehen, was unschön enden könnte. Da sind Therapeuten wohl um einiges geschulter!


...also ich als praktizierender Coach seit fast 20 Jahren, arbeite sehr oft mit Klienten die Selbstmordgedanken hegen. Das ist in der heutigen Zeit nichts ungewöhnliches. Meist geht es um starke innere Konflikte die mit Moral, Schuld und der ersehnten Freiheit in Zusammenhang stehen. Sie sollte sich da wirklich Hilfe suchen. Nur die innere Freiheit lässt sie heilen. Das könnte allerdings ein anspruchsvoller und emotionaler Weg werden. Da hilft kein Format - alla wir machen das mal fix weg. Eigenverantwortung, Mut und Reflexion sind angesagt, wenn man sich dem Thema stellen will. Selbstmord ist da der einfachere Weg sich seinem eigen Leben zu entziehen.
Hinführung zur Therapie
Als dreifach betroffene nehme ich Stellung. Ich bin zum einen als Frau aus einem katholisch geprägten Elternhaus mit strikten Moralvorstellungen und einer ausgeprägten Libido selbst auf der der schwierigen Suche nach den für mich passenden Grenzen und den damit verbundenen Schuldgefühlen, wenn die Grenzen sich si weiten.
Zum zweiten kenne ich tiefe Depressionen mir starken suizidalen Anreizen aus meinem eigenen Leben und zum dritten bin ich als Soz. Päd in beratender Tätigkeit.
Ihr seid im Gespräch, in einem stützenden und stärkenden Kontext. Ich würde diesen Kontext nutzen , um zur Therapie hin zu beraten. Selbst eine mittelschwere Depression gehört meiner Meinung nach in Therapeuten hände. Du würdest es dir kaum verzeihen, wenn deine Klientin ernst machen würde, ohne dass du ihr zur Therapei geraten hättest. Ich finde das gehört zu deiner Verantwortung als Coach.
L.G. nach Frankfurt
*****g77 Frau
663 Beiträge
... bee
Zunächst stelle ich mir die Frage, wie geht es dir damit die Frage stellen zu sollen?
Meiner Erfahrung nach sind Dinge, die ich auf Rat von anderen, nicht authentisch vortragen kann, auch nicht hilfreich. Die Frage ansich kannst du getrost stellen, so deine Intuition sagt es passt.

Zum Thema afghanische oder ausländische Frauen kann ich dir sagen,die haben oft ein grundlegendes Identitätsproblem! Meines Erachtens nach oft ein viel elementares als wir uns vorstellen können. Zumindest nehme ich das in meiner eigenen Arbeit oft wahr. Sie leben sehr oft ein Paradoxon.


Den Aussagen meiner Vorredner kann ich mich nur anschließen, Reflektion der Lage ist notwendig und die Frage, wie sie in ihren eigenen Grenzen trotzdem ein wohlfühl Status für sich finden kann wohl zu ergänzen.

Bzgl einer Therapie solltest du erfragen, ob sie seelische Störungen als Krankheit anerkennt. Einige in meinem Arbeitsfeld kennengelernten, Afgahnen, Libanesen und Co erkennen psychische Krankheit nicht an. Das gibt es schlicht weg nicht .

Greetz csilag77
*********lebee Mann
1.267 Beiträge
Themenersteller 
Weder Fisch noch Fleisch . . .
. . . deswegen meine Frage . . . csilag77 . . .

@ Zunächst stelle ich mir die Frage, wie geht es dir damit die Frage stellen zu sollen?

. . . um mehr in Resonanz zu treten und viele Aspekte zu sehen. Im ersten Moment habe ich die Frage eher im Bereich Therapie eingeordnet. Aber ja, sie kann ja auch helfen, das eine vom anderen klarer zu trennen und so wie https://www.joyclub.de/profile/4998752.diestickerin.html ja sagte, möglicherweise den Coachee für's Coaching letztlich nicht anzunehmen oder zumindest begleitend eine Therapie-Empfehlung auszusprechen ?

Danke soweit an alle für Eure tollen Antworten. Auch an https://www.joyclub.de/profile/4119765.maya_35.html für die Stichpunkte Moral, Schuld, ersehnte Freiheit, innere Freiheit . . .
*****g77 Frau
663 Beiträge
...
...passt die Coachee zu dir?
Was hast du für ein Gefühl dazu?
Bzgl. Suzidaler Gedanken kannst du mit ihr einen.Notfallplan vereinbaren. Sozialpsychiatrischer Dienst ist da immer eine erste gute Bank.
Eine Therapie ist nicht immer hilfreich...viele wollen gar keine. Der von dir kurz angerissene Hintergrund wirkt auf mich relativ “normal“ für ihren Backround. ( sorry eine bessere Formulierung fällt mir nicht ein).

Ihr Wunsch ist doch sich selbst im Kontext ihrer Familie oder Kultur zu finden. Ein Wunsch den viele junge Menschen in D haben. Zumindest in meiner Arbeit tägliches Brot.

Entscheidungen kann Mann auch sukzessive treffen.
Mir ist wichtig im Kontakt authentisch zu sein, sprich dass die zu mir passen dann entsteht eine gute Zusammenarbeit. Umgedreht wäre das auch schön.
So wie du sie beschreibst scheint sie dir sympathisch :).
*******Frau Frau
68 Beiträge
Bei Impulsen zu Suizidgedanken - IMMER ansprechen
Der Thread ist nun schon 2 Wochen alt, aber vielleicht hilft er Dir und später auch jemand anderem noch mal. Könnte allerdings etwas länger werden...

Die erste Frage, die ich mir gestellt habe, ist, was ist Deine Sorge, was passieren könnte, wenn Du diese Frage stellst? Aus meiner Praxis (ich habe über die letzten Jahre etwa 70 Coaches betreut) habe ich gelernt, dass viele Angst haben, diese Frage zu stellen, weil sie die Sorge hegen, sie könnten damit eine Idee beim Klienten triggern. Es ist jedoch nachgewiesen so, dass diese Frage keinen Menschen, der nicht eh schon darüber nachgedacht hat, dazu bewegen wird, Selbstmord zu begehen. Andersherum wird jemandem, der diese Gedanken bereits hatte und angesprochen wird, die Tür geöffnet, um die Hemmschwelle zu überschreiten, darüber zu sprechen.

Ich gebe meinen Coaches daher die folgende Grundregel an die Hand: Wenn Dir Gedanken über mögliche Suizidalität eines Klienten in den Kopf kommen oder Dein Bauch rumort, dann sprich es IMMER an. Wenn Du selbst Hemmungen hast, dann beschäftige Dich damit möglichst bald, damit Du diesem Thema mit der nötigen Offenheit in so einer Situation begegnen kannst. Denn die wird früher oder später mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann eintreten.

Dein erster Schritt ist, in klaren Botschaften rüber zu bringen, dass Du jetzt da bist und Zeit hast zuzuhören. (wenn diese limitiert ist, dann meist besser auch das direkt ansprechen, aber wenn man in einer Coaching Session ist, dann sind diese Dinge ja grundsätzlich eh klar, aber es ist gut, sie in dem Moment noch mal zu verbalisieren.)

Dich in die Klientin/den Klienten hineinfühlen – wie würde es mir gehen, wenn ich vollkommen verzweifelt wäre und keinen Ausweg erkennen könnte? Vorsicht! Bei allem Einfühlen nicht die Seiten wechseln und Befürworter werden!
Der Klientin/dem Klienten zeigen, dass Du keine Angst vor ihren Gedanken und Gefühlen hast und bereit bist, sie/ihn in ihrer/seiner aktuellen Situation vorbehaltlos zu akzeptieren, ohne belehrend, als Moralapostel oder als Ankläger aufzutreten
Die Klientin/den Klienten nicht unterbrechen oder versuchen, ihre/seine Gedanken zu kanalisieren – nur spiegeln, was Du gehört und in Deinen und/oder ihrem/seinem Körper wahrgenommen hast.

1.Nach den Suizidgedanken fragen:
• Was haben Sie geplant?
• Wie konkret haben Sie das vor?
Was für Vorbereitungen haben Sie schon getroffen (z.B. Abschiedsbrief, Testament, Tabletten besorgt,...)
Haben Sie es schon mal versucht? Wann?
Wie wird sich das auf Ihr Umfeld auswirken (Familie, Freunde, Kollegen)?  andere Perspektiven zeigen und von der eigenen Perspektive ein Stück weit distanzieren

Je konkreter und entschiedener die Antworten auf diese Fragen sind, je höher ist die Gefahr einzuschätzen!

(Nach Pöldinger gibt es 3 Phasen der Suizidgefahr: 1. Das Erwägungsstadium, 2. Das Ambivalenzstadium, 3. Das Entschlussstadium. In der ersten Phase sind Gedanken da, aber die Distanzierungs- und Steuerungsfähigkeit des Klienten ist noch intakt. Bei der zweiten Phase ist diese Fähigkeit bereits eingeschränkt und die Suizidgedanken haben sich in Impulse verwandelt. Hier passieren in der Regel die meisten (oft versteckten) Hilferufe. In der dritten Phase, die oft auch die Ruhe vor dem Sturm genannt wird, erlebt die Außenwelt den Klienten oft wieder fröhlich oder abgeklärt. Hier hat er resigniert und ist in der Klarheit zur Umsetzung des Plans und spricht oft nicht mehr darüber.)

2. Situation beurteilen vereinfacht durch Skala (Nur Ca.-Angaben und Richtwerte!)
Bei 1-4: Empfehlung an die Klientin/den Klienten, den örtlichen Sozialdienst oder einen Therapeuten aufzusuchen. (Fortführtung der eigenen inhaltlichen Unterstützung nur nach Rücksprache mit dem Therapeuten, aber Angebot da zu sein bis jemand gefunden ist)
Bei 4-6: Der Klientin/dem Klienten die Wahl geben, sich selbst einzuweisen, sobald sie zu Hause ist und hinterher Bescheid zu geben (hier leben wir in der Grauzone! Vorsicht, hier muss jeder für sich entscheiden. Das ist nur meine persönliche Herangehensweise.)
Ab 7: Vor Ort zwei Wahlmöglichkeiten geben – entweder Sie weisen sich selbst jetzt ein oder ich tue es (der Prozess hierzu ist in jedem Bundesland bzw. sogar in jeder Gemeinde etwas anders. Bitte erkundige Dich, wie bei Dir der Prozess ist und habe die entsprechenden Telefonnummern in einer Schublade bereit)

Bei 1-6 Vertrag schließen. Nimm der Klienting/dem Klienten das Versprechen ab, sich bis zum nächsten Kontakt mit Dir oder dem Therapeuten nichts anzutun. Klingt banal, aber ist nachweislich schon oft der entscheidende Anker gewesen.

3. Abschluss für den Moment finden
• Wenn die Klientin beginnt sich für Alternativen zu öffnen (UND NUR DANN!), versuche ich ihre Gedanken in Richtung hilfreicher Lösungen zu lenken und ihr zu zeigen, dass das Problem temporär, der Tod dagegen endgültig ist (Vorsicht, das kann ganz schnell nach hinten los gehen, deshalb wirklich nur dann, wenn diese ersten Einsichten von Alternativen der Klientin selbst kommen!)
• Der Klientin klar machen: Das sind die Konsequenzen für mich, wenn Sie jetzt suizidieren. Lassen Sie uns eine Vereinbarung treffen. (Ziel: Kein Suizid zwischen jetzt und dem nächsten Gespräch mit einem Profi.)
• Ich biete Unterstützung bei der Suche nach geeigneter Hilfe an – Sozialdiensttelefonnummer, Therapeutenregister der Stadt, Krisendienst (0180- 655 3000) Kliniknummer etc.
(- Wenn möglich und passend helfe ich der Klientin sofort den ersten Druck loszuwerden, indem ich ihr helfe Grundbedürfnisse zu stillen wie Essen, Trinken oder Schlafen)

So, das war jetzt sehr viel Input. Und wer bis hierher gelesen hat, Hut ab! Wer sich jetzt gerade denkt "das kenn ich doch schon", der kennt mich wahrscheinlich aus dem beruflichen Kontext. Das sind Teile aus einem meiner Vorträge zum Umgang mit Suizidalität für Coaches. *zwinker*
Wandel
In der Diskussion zur Zertifizierung von Heimen und der Überprüfung von deren Wirksamkeit habe ich einmal gefragt,ob es ein Erfolg sei, wenn ein suizidales Kind noch lebt, oder ob sie einen akademischen Grad brauchen!
Ich bin in meiner Praxis genau so vorgegangen wie du es beschrieben hast, aber ich hätte es nicht so klar un detailliert systhematisieren können. Vielen Dank!
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